Bau des Planetenweges

Über die näheren Hintergründe zum Bau des Planetenweges schrieb Herr Dr. Zoll einen Brief an alle Vereinsmitglieder:

Liebe Mitglieder im Verein Gesungheitsgarten, seit längerer Zeit verfolgen wir das Ziel, in Erftstadt einen Planetenweg zu einzurichten. Wir haben auf den zurückliegenden Mitgliederversammlungen regelmäßig über den Fortgang der Planungen berichtet.
Einer unserer Grundgedanken ist ja, die kosmische Einordnung des Menschen sichtbar und erfahrbar zu machen. Bei der Begegnung mit den kosmischen Stationen werden Einblicke in die Gesetze des Universums vermittelt. Es wird versucht, Ehrfurcht vor den höheren Zusammenhängen des menschlichen Lebens zu wecken.

Der Planetenweg verläuft innerhalb von Erftstadt entlang der Alten Römerstraße, welche in einem Projekt der Regionale 2010 in ihrem alten Bestand sichtbar gemacht wird. Die Distanzen des Sonnensystems sind im Maßstab 1 : 1 Milliarde verkleinert. Dabei ist die Sonne eine Kugel mit 1,40 m Durchmesser, die Erde hat die Größe einer Erbse, der Jupiter ca. 14 cm. Die Sonnenstation steht im Gesundheitsgarten, die vier inneren Planeten auf dem Krankenhausgelände, die weiteren Stationen von Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto an der Römerstraße bis ca. 6 km entfernt in der Höhe von Erp.

Die Benennung (und Entdeckung) der Planeten ist eng mit Rom, insbesondere mit der römischen Götter- Mythologie verbunden. Alle Planeten tragen Namen aus der römischen Götterwelt. Diesem Umstand wird in den einzelnen Stationen Rechnung getragen, indem auf die jeweilige Gottheit hingewiesen wird.

Der Weg ist anerkanntes Projekt der Regionale 2010 und ist ein Teil von RegioGrün des Rhein- Erft- Kreises. Auch die städtischen Gremien haben den Planetenweg (neben anderen städtichen Regionaleprojekten) genehmigt und begrüßt. Es besteht somit eine gemeinsame Trägerschaft von Kreis, Stadt und Gesundheitgarten. Auch die Finanzierung ist gesichert. Als Projekt der Regionale  erhalten wir aus EU-, Bundes- und Landesmitteln eine kostendeckende Förderung.

Die Planung, welche gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Smeets durchgeführt wurde, ist abgeschlossen. Die Ausschreibungen sind auf dem Wege. Wir planen einen Baubeginn etwa im Mai oder Juni 2012. Wie schon erwähnt, wird parallel zu unseren Aktivitäten in einem weiteren Projekt der Regionale 2010 die Alte Römerstraße reaktiviert. Es sollen typische Bäume gepflanzt und mit einem einheitlichen Signatursystem und mit Aussichtspunkten der alte Verlauf der Straße deutlich gemacht werden. Dabei arbeiten 10 Städte von Köln bis Blankenheim zusammen. Die Wegführung wird durch die Grünverbindung zwischen Liblar und Lechenich gehen und zu Wanderungen und Radtouren einladen.

Der Planetenweg fügt sich ideal in die regionale und überregionale Landschaftsplanung ein und dürfte somit eine starke Bereicherung des Freizeitwertes unserer Stadt werden. Er wird auch ein Kulturgut sowie Bildungselement sein, denn wir erwarten, daß auch die Schulen von der Möglichkeit Gebrauch machen, die einzelnen Stationen zu besuchen.
Beispiel für eine Informationstafel

Mars:

  • Äquatordurchmesser 6.805 km
  • Umgerechneter verkleinerter Durchmesser 0,7 cm (1: 1 Milliarde)
  • Äquatorumfang 21.381 km
  • Rotationsdauer 24 Std., 37 Min.
  • Entfernung von der Sonne 227,9 Millionen km
  • Entfernung von der Sonnenstation im Gesundheitsgarten 228 m
  • Umlaufbahn um die Sonne 1.432 Millionen km
  • Umlaufgeschwindigkeit 24 km/ sek, ein Umlauf 686 Tage
  • Dünne Kruste mit flussbettähnlichen Strukturen, Eiskappen an den Polen
  • Atmosphäre sehr dünn, 95,3% CO2, 2,7% Stickstoff, 1,6% Argon, 0,15% O2, 0,03% Wasser
  • Temperatur -133 bis 27 Grad (Tagseite, Sommer)
  • Zwei kleine Monde, 9.000 und 23.000 km entfernt, 11 km und 6 km Durchmesser

Gottheit Mars:

  • Gott des Krieges, neben Jupiter wichtigster römischer Gott, Vater von Romulus und Remus, Namensgeber für „März“ und „Martedi“ (Dienstag). Meist mit Helm und Lanze dargestellt. Im März und Oktober Prozessionen auf dem Marsfeld.
    (griechisch: Ares, germanisch: Tyr, später Odin

Das Teilprojekt “Planetenweg in der Erftaue“ ist eingebettet in das Regionale-Gesamtprojekt „RegioGrün“ und wird zu 80 Prozent aus Fördermitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bezuschusst.

Weitergehende Informationen über das Gesamtprojekt „RegioGrün“  und über andere RegioGrün-Teilprojekte erhalten sie auf der Seite:www.regio-gruen.de/

RegioGruen-LOGO
Ursprünglich sollte der Baubeginn des Planetenweges im Sommer 2012 erfolgen. Doch es mussten noch vielfältige, nicht vorhersehbare Aufgaben durchgeführt werden, bis dann endlich im Frühjahr 2013 mit der Bauausführung begonnen werden konnte.
Am 10. April 2013 erfolgte dann der erste Spatenstich. Nach zweimonatiger intensiver Bauzeit konnte am 21. Juni  die Fertigstellung und Eröffnung am Sonnenhügel im Gesundheitsgarten in Anwesenheit von zahlreichen Besuchern  gefeiert werden. Bei Sonnenschein erfolgte die offizielle Freigabe durch den Vereinsvorsitzenden Wolf-Rüdiger Zoll, seinem Stellvertreter Winfried Lork, Vizebürgermeister Alfred Zimmermann und dem stellvertretenden Landrat Willy Harren. Zahlreiche behördliche und planerischen Aktivitäten wurden dabei schon im Vorfeld  vom Vorstand des Vereins Gesundheitsgarten Erftstadt-Frauenthal e. V. und dem Landschaftsarchitekten Smeets geleistet. Auch die städtischen Gremien haben den Planetenweg, neben anderen städtischen Regionaleprojekten, genehmigt und begrüßt.

In der Zeit seit seiner Eröffnung wurde der Planetenweg von den verschiedensten Besuchern aller Altersstufen in Augenschein genommen und zusammenfassend als doch sehr anschaulich gelobt. Die Bemerkung “so klein haben wir uns die Erde nicht vorgestellt” ist nur eine von vielen.

In der Zwischenzeit wurde auch mit Unterstützung der Stadt Erftstadt  ein Faltblatt “Planetenweg Erftstadt” entworfen, das demnächst im Rathaus, Krankenhausgelände und weiteren Orten in Erftstadt ausgelegt wird.

Planetenweg – Routenbeschreibung
Der Sonnenhügel und die Merkur-Station befinden sich im Gesundheitsgarten am Weg zum Marienhospital. Winzig klein wirken die inneren Planeten des Sonnensystems gegenüber der Sonne. Die  Venus-Station befindet sich an der Kastanien-Allee auf dem Krankenhausgelände.

Auch die Station der Erde steht auf dem Krankenhausgelände, und zwar am Gehweg, der vom Krankenhausparkplatz direkt zum Haupteingang des Hospitals führt.

Die Mars-Station befindet sich auf der Carl-Schurz-Straße (ehemalige Römerstraße) hinter der Einfahrt zum Krankenhaus auf der rechten Straßenseite.

Die Jupiter-Station befindet sich auf der Carl-Schurz- bzw. Römerstraße direkt hinter der Erftbrücke. Da die alte Trasse der Römerstraße durch die Erft und die Autobahn unterbrochen ist, muss man sich nun auf den Erftradweg Richtung Süden begeben bis zur K 44 und dann rechts abbiegen Richtung Lechenich.

Die Saturn-Station steht an der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Liblar und Lechenich (K 44) in der Nähe des Kreisels zum Gewerbegebiet auf linker Straßenseite.

Zur Uranus-Station muss man den Wirtschaftsweg Richtung Osten zum Gestüt Römerhof nehmen. Dort trifft man wieder auf die Römerstraße, biegt rechts ab und folgt deren Verlauf Richtung Südwesten (hinter DPD) Richtung Ahrem, hier findet man auf der linken Wegseite die Uranusstation.

Zur Neptun-Station geht oder fährt man bis zur nächsten Wegkreuzung, biegt rechts ab nach Ahrem bis zur Hauptstraße Ahrem – Friesheim. Man biegt hier links ab Richtung Friesheim und bleibt auf der linken Straßenseite. Nach ca. 800m, dort wo die ehemalige Römerstraße die L 162 Ahrem-Friesheim kreuzt, findet man die Neptun-Station
Wenn man vor der Neptun-Station steht und wendet sich nach rechts, blickt man auf einen langen asphaltierten Wirtschaftsweg, es handelt sich wieder um die ehemalige Römerstraße. Nach etwa 700m auf der linken Seite findet man die Pluto-Station.